Medienmitteilung der Extinction Rebellion Schweiz
Zürich, 8. Oktober 2021, 17.15 Uhr

Gewaltfreier ziviler Ungehorsam lässt sich nicht unterdrücken

Für ihren letzten Aktionstag vor der Pause organisierten die Teilnehmenden der Rebellion gegen das Aussterben eine “Verhaftungsparade” und ein Die-In in den Strassen von Zürich. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und verhaftete wahllos MediensprecherInnen, RechtsbeobachterInnen, Media-AktivistInnen und Menschen, die einfach nur das Symbol der Rebellion gegen das Aussterbens trugen. Eine derart unverhältnismässig starke Unterdrückung zeigt, wie störend die Rebellion wirkt.

Um 15 Uhr setzten sich mehrere mutige Menschen abwechselnd zu zweit an die Kreuzung Uraniastrasse/Bahnhofstrasse. Sie trugen Transparente mit den Aufschriften “Klimawandel”, “Klimanotstand”, “Der Bundesrat hat keinen Plan” und “Bürger:innen Versammlungen”. Einige haben es geschafft, sich auf die Strasse zu setzen. Andere wurde bereits vorher verhaftet.

Um 16 Uhr haben sich weitere Teilnehmende vor dem Zürcher Rathaus niedergelegt, um die Bedrohung durch die Klimakrise und Biodiversitätsverlust sichtbar zu machen. Auf Transparenten wurden Ihre Botschaften an den Bundesrat entrollt: “Bundesrat, sagen Sie die Wahrheit über die Klimakrise?”, “Ist es das, was Sie wollen?” Auch sie wurden verhaftet.

Die Rebellion stört

An diesem letzten Aktionstag wurden über 15 Menschen verhaftet, weil sie den Mut und die Ehrlichkeit hatten, ihre Sorgen sichtbar zu machen und auf den Klima- und Umweltnotstand hinzuweisen. Insgesamt wurden diese Woche mehr als 200 solcher Menschen verhaftet. 

Diese beeindruckende Zahl und die zunehmende Repression durch die Behörden im Verlauf der Woche zeigen eines: dass es unmöglich ist, eine gewaltfreie Bewegung zivilen Ungehorsams wie die Extinction Rebellion langfristig zu unterdrücken. Die 200 Menschen, die diese Woche verhaftet wurden, haben bewiesen, dass sie bereit sind, verhaftet zu werden, wenn das nötig ist, um die Wahrheit über den Klimanotstand laut und deutlich zu verkünden. 

Die RebellInnen lassen sich nicht einschüchtern und die Behörden wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen. Deshalb hat die Polizei auch RechtsbeobachterInnen, SprecherInnen, Media-AktivistInnen, Kontaktpersonen der Polizei sowie viele weitere Passanten festgenommen. Die Behörden sind nicht in der Lage, auf die existenzielle Bedrohung durch die Klimakrise zu reagieren und ziehen es vor, mit Repression zu antworten.

Pause vor der nächsten Rebellion

Die 200 Menschen, die diese Woche verhaftet wurden, haben bewiesen, dass sie es in Kauf nehmen, verhaftet zu werden, wenn das nötig ist, um die Wahrheit über den Klimanotstand aufzuzeigen. Diese Pause wird es der Bewegung ermöglichen, weitere mutige Menschen zu mobilisieren und in einigen Wochen gestärkt, entschlossener, kreativer und störender zurückzukommen. Nur weil uns keine Alternative übrig bleibt. 

Die Forderungen an den Bundesrat bleiben unverändert:

  • die existenzielle Bedrohung durch die ökologische Krise und ihre Ursachen und Folgen offiziell anerkennen und kommunizieren.
  • jetzt zu handeln, um das Artensterben aufzuhalten und bis 2025 die Treibhausgasemissionen der Schweiz auf Netto-Null zu reduzieren.
  • Und er muss Bürger*innenversammlungen einberufen, die die notwendigen Massnahmen gegen die ökologische Katastrophe und für Klimagerechtigkeit ausarbeiten.

Das ist nicht, was realistisch ist. Das ist, was nötig ist, um eine lebenswerte Zukunft für uns und unsere Kinder zu gewährleisten. 

Ihr Kontakt
Marcus Bosshard | 078 216 25 35

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Offizielles Programm der Rebellion