Medienmitteilung, 18. Juli 2020

«Weiter so war gestern»: Keine Rückkehr zur Normalität: Extinction Rebellion fordert sofortiges Handeln zur Abmilderung der Klima- und Biodiversitätskrise

«Dass es ‘so weiter’ geht, ist die Katastrophe.» - Walter Benjamin, 1937

«Let go of gone things» - Upile Chisala, 2017

«Wir werden nicht zur Normalität zurückkehren, weil die Normalität das Problem war.» - Projektion von Aktivistinnen auf der Plaza Italia, Santiago de Chile, 2020

Aktivist/innen von Extinction Rebellion konfrontieren die Gesellschaft mit der unangenehmen Realität und fordern sofortiges politisches Handeln zur Abmilderung der Klima- und Biodiversitätskrise.

Rund 100 Aktivist/innen finden sich gegen 13h00 des 18.7.2020 auf dem Bundesplatz in Bern ein. Unter dem Motto #NoGoingBack – keine Rückkehr zur Normalität – und #ActNow fordert Extinction Rebellion den Bundesrat und das Parlament auf sofort zu handeln um die Klima- und Biodiversitätskrise abzumildern. Weltweit setzen sich Millionen Menschen für eine Abkehr der Politik von der Zerstörung der Lebensgrundlagen ein. Dass entschlossenes Handeln weitreichende Veränderungen bewirken kann und die Bevölkerung durchaus bereit ist, einschneidende Massnahmen mitzutragen, insofern sie über den Ernst der Lage adäquat informiert ist, hat jüngst die Corona-Krise bewiesen. 2020 ist das entscheidende Jahr für überlebensnotwendige Entscheidungen, um die Klimakatastrophe und den Kollaps der Ökosysteme abzumildern.

Rund 100 Aktivist/innen finden sich gegen 13h00 des 18.7.2020 auf dem Bundesplatz in Bern ein. Unter dem Motto #NoGoingBack – keine Rückkehr zur Normalität – und #ActNow fordert Extinction Rebellion den Bundesrat und das Parlament auf sofort zu handeln um die Klima- und Biodiversitätskrise abzumildern. Weltweit setzen sich Millionen Menschen für eine Abkehr der Politik von der Zerstörung der Lebensgrundlagen ein. Dass entschlossenes Handeln weitreichende Veränderungen bewirken kann und die Bevölkerung durchaus bereit ist, einschneidende Massnahmen mitzutragen, insofern sie über den Ernst der Lage adäquat informiert ist, hat jüngst die Corona-Krise bewiesen. 2020 ist das entscheidende Jahr für überlebensnotwendige Entscheidungen, um die Klimakatastrophe und den Kollaps der Ökosysteme abzumildern.

Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt weiter an, weil die Verpflichtungen des Pariser Abkommens nicht eingehalten werden und der dramatische Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) zum globalen Zustand der Artenvielfalt sträflich vernachlässigt wird. Die Regierung unterstützt die klimaschädliche Luftfahrt und Fluggesellschaften mit 1,9 Milliarden Franken! Diese Regierung erfüllt nicht ihre verfassungsmässige Pflicht, uns zu schützen. Sie führt die Katastrophe fort. Sie liefert uns sehenden Auges ans Messer. Dem müssen wir uns widersetzen.

Darum hat Extinction Rebellion weltweit die #NoGoingBack Kampagne lanciert, wobei bereits vor einigen Wochen mit farbenfrohen Plakataktionen, mit stillen Aktionen in verschiedenen Schweizer Bahnhöfen, einer friedlichen Brückenblockade in Zürich und heute mit einer kreativen Visioning Action in Bern auf die Notwendigkeit einer sofortigen Transformation unseres gesellschaftlichen Systems hingewiesen wird.

Am 18. Juli wird der Bundesplatz entschlossen, aber gewaltfrei eingenommen, wobei notwendige Gesundheitsmassnahmen selbstverständlich eingehalten werden zum Schutz der Bevölkerung sowie auch den Passantinnen. Die Aktivist/innen sind eine bunte Mischung: Student/innen, Ärzt/innen, Wissenschafter/innen, Künstler/innen, Care-Arbeiter/innen, Bäuer/innen, Büroangestellte, Eltern, Kinder und Grosseltern, Schweizer/innen und Nicht-Schweizer/innen.

Es wird eine friedliche Stimmung herrschen: Die kreative Aktion steht im Rahmen von „Die Krise fühlen, mit den eigenen Emotionen umzugehen und dann selber aktiv zu werden!

Feel the crisis

Die drei Personen die mit einem Galgen um den Hals auf Eisblöcken stehen, wiederspiegeln die fortschmelzende Zeit unserer Gesellschaft. Diese künstlerische Aktion wurde bereits überall in der Welt von Extinction Rebellion durchgeführt und wird gerade aufgrund der weiter bestehenden Inaktion zum Bezug auf den Klima- und Biodiversitötsschutz, Diskussionen um ein ungenügendes CO2-Gesetz, und fehlende Integration sozialer Aspekte in den bestehenden Diskussionen rund um den Klimaschutz, nach Bern auf den Bundesplatz gebracht. Begleitet wird dies von Musik und Kurzreferaten aus verschiedenen Perspektiven (Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Medizin, Landwirtschaft) auf den ökologischen Notstand und dessen Auswirkungen. Den Aktivist/innen ist es ein Anliegen, Menschen öffentlich eine Stimme zu geben, welche direkt von der klimatischen und ökologischen Krise betroffen sind.

Rund um den Bundesplatz sind Peacekeeper unterwegs. Sie informieren die vorbeigehenden Menschen über den bevorstehenden Kollaps unseres Ökosystems und die existenzielle Bedrohung, die dies für das Überleben unserer eigenen Spezies auf diesem Planeten darstellt.

Embrace your emotions

Die 2. Aktion stellt ein wichtiger Teil von Extinction Rebellion (und wichtig für unser gesellschaftliches Zusammenleben) dar: Regenerative Kultur. Bei dieser spezifischen Aktion geht es um die Idee der Bildung einer resilienten und regenerative Kultur. Durch die drei Komponenten von Erkennen - Annehmen- Austauschen, möchten wir lernen mit unseren Emotionen und der anderer Menschen, umgehen zu können. Das Erkennen ist wichtig, dass jede*r sich selbst und seinen/ihren Gefühlen bewusst wird und diese, im zweiten Schritt annehmen und akzeptieren kann. Das fördert die Widerstandsfähigkeit eines Individuums und schlussendlich auch die Stärke und das Bestehen einer Gruppe (wie Extinction Rebellion eine ist). Dabei ist die dritte Komponente besonders wichtig, der Austausch mit anderen Menschen über Emotionen und deren Umgang damit. Dabei wird auch ein kollektives Gefühl geschaffen, da alle Menschen von der bevorstehenden ökologischen Krise betroffen sind und dies bei vielen verschiedenste, oft starke Emotionen auslöst. Darüber gilt es zu sprechen, zu diskutieren, zu reflektieren und die Fähigkeit aufzubauen damit umzugehen.

In Aktion 2 werden solche Diskussionen, in einer gemütlichen Atmosphäre, die durch Kissen, verschiedenem Essen und genügend Getränke geschaffen wird, angeboten. Diese Gespräche werden mehrheitlich in Form von Empathycircles und emotionalen Debriefings umgesetzt. Dabei ist gegenseitiges Vertrauen und Respekt den anderen Menschen gegenüber besonders wichtig, sodass alle die Möglichkeit haben sich wohl und sicher fühlen zu können.

Step into action

Step into action

Im 3. Teil der Aktion geben wir den Passantinnen die Möglichkeit zu sehen, wie kleine Änderungen bereits grosse Auswirkungen haben können. Unser Ziel ist es den Menschen zu verdeutlichen, dass die Klimakrise zwar riesige Dimensionen angenommen hat, dies aber kein Grund ist uns davon lähmen zu lassen. Wir bieten die Chance zu sehen, ein Problem wird lösbar, wenn wir uns gemeinsam damit beschäftigen. Diese Chance bieten wir im Rahmen von Referaten zu Bürger*innenversammlungen an um die Stärke des politischen Instruments der direkten Demokratie zu begreifen und wie es uns hilft diese Krise zu bewältigen. Anhand einer People’s Assembly können Aktivisten und Besucher selbst miterleben, wie ein System sich anfühlen sollte wo jeder Mensch gehört wird.

Wir sind hier, um alle Menschen zu bitten, darüber nachzudenken, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir uns weigerten, zur Normalität zurückzukehren. Wir fordern die Politik und die Wirtschaft auf den Menschen in der Schweiz, sowie auch die Schweizer Verantwortung im In- und Ausland ins Zentrum zu setzen.

Nach wie vor versäumen es Regierungen weltweit, angemessen auf diese existenzielle Krise zu reagieren. Was ist (denn) / bedeutet (denn) angemessen? Angemessen wären z.B.:

  • Reduktion des Flugverkehrs auf das absolut notwendige Minimum (z.B. Rettungsflüge)
  • autofreie Innenstädte
  • Umstellung der Lebensmittelversorgung auf auf eine ökologische, regenerative und klimagerechte Landwirtschaft – weg von Kunstdünger und intensiviertem Maschineneinsatz;
  • Profit und Wachstum Richtung null
  • Kreislaufwirtschaft, Preiswahrheit (z. B. im Transportwesen)
  • ökologischer Wandel für alle statt für wenige, massive Investitionen in eine Branche mit vielen neuen Arbeitsplätzen
  • Massive Investitionen, Anreize und Hemmnisse für eine rasche Energiewende
  • Weg von nationalem Denken bei einem offensichtlich globalen Problem: Transnationale Zusammenarbeit für beispiellose Veränderungen Mehr Massnahmen? Wir stehen hinter dem Climate Action Plan von Climate Strike Switzerland. www.climateactionplan.ch Weltweit organisiert Extinction Rebellion gewaltfreie direkte Aktionen (Strassen/Brücken/Kreuzungen blockieren, Flüsse färben), um Alltagsroutinen von Menschen zu durchbrechen und so auf den klimatischen und ökologischen Notstand aufmerksam zu machen, den der kapitalistische Normalzustand täglich verschärft.

Es ist Zeit gemeinsam die Welt zu kreieren die wir uns wünschen.

Das ist erst der Anfang.

Weitere Informationen: media@xrebellion.ch

Bild- und Videomaterial zur Aktion (werden laufend hochgeladen):

// https://drive.google.com/drive/folders/179Z64Plj4uorDm4rah1GiPKduVXCHylV?usp=sharing //